Miasmen (chronische Krankheiten)
Samuel Hahnemann konnte mit seiner Homöopathie große Erfolge bei der Behandlung seiner Patienten erzielen.
Er hatte aber auch Patienten, bei denen Erkrankungen immer wiederkehrten und das verabreichte Mittel nicht mehr wirkte.
Er beobachtet auch, dass sich nach akuten Erkrankungen oft weitaus heftigere Erkrankungen einstellten.
Hahnemann vermutete, dass dafür tiefliegende vererbte oder erworbene Prozesse ursächlich seien. Er stellte fest, dass bestimmte erworbene oder vererbte Dispositionen über einen langen Zeitraum zu
schweren Erkrankungen führen können. Diese erworbenen oder vererbten Dispositionen nannte Hahnemann Miasmen.
Der Begriff "Miasma" kommt aus dem griechischen und bedeutet Befleckung. Vererbte oder erworbene Miasmen hat jeder. Das Vorhandensein eines oder mehrer Miasmen bedeutet nicht, dass man schwer
krank wird. Das Miasma stellt lediglich das Potenzial dar, auf gewisse Umweltreize mit Krankheitssymptomen zu reagieren.
Man könnte sich Miasmen auch als in den Systemtiefen verankerte Dysbalancen vorstellen, welche die Tendenz haben, das System fortschreitend instabiler zu machen.
Genetik
Und genau dieses Hahnemannsche Modell von den ursächlichen Dynamiken aller Erkrankungen wird durch die neueren Erkenntnisse der Molekulargenetik gestützt. Die klassische Genetik beschäftigt sich
mit der DNA, ihrer Organisation in Genen, ihrer Veränderung durch Mutationen und der Vererbung an die nächste Generation. Noch bis vor ca. 10 Jahren herrschte unter Genetikern die feste
Überzeugung, dass der Bauplan in unseren Zellen relativ starr und unveränderlich sei. Genetisch bedingte Krankheiten entstünden demnach entweder durch Vererbung oder durch relativ seltene
Genmutationen. Unsere Umwelt oder sogar unsere psychische Disposition könne sich auf keinen Fall auf diesen festgeschriebenen Grundbauplan - den Genetischen Code - in unseren Zellen
auswirken.
Epigenetik
Dies wird aber von einer noch relativ jungen Forschungsrichtung, der Epigenetik, widerlegt. Die Epigenetik beschreibt, dass es eine
übergeordnete Steuerungsinstanz gibt, die unseren (relativ starren) genetischen Code kontrolliert. Die Epigenetik beschreibt Unterschiede in der Ausprägung von Merkmalen, die nicht in der
DNA-Sequenz gespeichert sind. Sie untersucht Genregulation und Genexpression und warum Gene in unterschiedlicher Weise ein- und ausgeschaltet werden. Sie erforscht die Auswirkungen von
wechselnden Umweltbedingungen und psychischen Konstellationen auf unseren genetischen Code und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Funktionieren unseres Körpers.
Unsere Umwelt, Ernährung, Rauchen, toxische Noxen, aber auch psychische Störungen und Stress können epigenetische Veränderungen hervorrufen, die z. B. über DNA-Methylierung, Histon- oder
Chromatinmodifikationen nachweisbar sind. Diese Veränderungen prägen uns als Individuum und spielen bei der Entstehung von Krankheiten eine sehr große Rolle. Erstaunlicherweise können sie an die
nächste und folgende Generationen weitergegeben werden, sind aber potentiell reversibel! Dass es diese erblich bedingten Veränderungen gibt und wie man diese Veränderungen auf
epigenetischer Ebene harmonisieren kann, beschreibt Hahnemann schon vor über 200 Jahren in seiner "Lehre von den chronischen Erkrankungen". Um einen menschlichen Organismus in seinen
Systemtiefen zu stabilisieren, reicht es eben nicht aus, rein symptomenorientiert und mit stoffwechselhemmenden Substanzen zu unterdrücken (wie in der konventionellen Medizin praktiziert). Ganz
im Gegenteil; diese Vorgehensweise wirkt sogar noch destabilisierend auf unsere epigenetische Steuerungsebene ein.
Und für den Homöopathen genügt es auch nicht, lediglich nur nach den gegenwärtig erkennbaren Symptomen die ähnlichste Arznei zu wählen. Vielmehr ist es wichtig, über die Vorgeschichte des Kranken und seiner Vorfahren Bescheid zu wissen und dieses (miasmatische/epigenetische) Wissen umsetzen zu können. So ist das Ziel einer antimiasmatischen homöopathischen Behandlung nicht nur die Beschwichtigung von Akutzuständen, sondern die Bereinigung der Grundbedingungen, die diese Leiden immer wieder hervorbringen. Manche sprechen von einer Verbesserung der konstitutionellen Bedingungen. Damit erhebt die antimiasmtische Behandlung einen ganz anderen Anspruch und kann eine andere Tiefe der Heilung erreichen als herkömmliche Behandlungsansätze.
Auslösende Faktoren / Ursachen
Eine Ursache zur Entstehung von chronischen wie auch akuten Krankheiten können z.B. folgende auslösende Faktoren sein:
Die Schulmedizin kann mit oben angeführten und vielen anderen Medikamenten zu gegebener Zeit großartig Hilfe leisten - keine Frage!
Aber eben nicht immer und nicht in dem oft verordneten Maß.
Und nicht selten kommt es neben positiver Entwicklung eben auch zu Nebenwirkungen.
Praxis für klassische Homöopathie
Jens Kastner
Heilpraktiker
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